hotline
Leinwand Bilder Qualität


Heinrich Vogeler Kunstdrucke


Johann Heinrich Vogeler wurde am 12. Dezember in Bremen geboren und wuchs in einer kinderreichen, gutbürgerlichen Familie auf. Nach Abschluss der mittleren Reife sollte er mit einer Handelslehre beginnen um die Eisenwarenhandlung seines Vaters übernehmen zu können. Stattdessen folgte er seinen künstlerischen Neigungen und begann ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf.
1894 starb sein Vater und die Erbschaft aus dem Verkauf des väterlichen Geschäftes erlaubte ihm ein sorgenfreies Künsterleben zu führen. Er bereiste Italien, Frankreich und Holland und ließ sich schließlich in der Künstlerkolonie in Worpswede nieder um gemeinsam mit Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Carl Vinnen und anderen eine Alternative zur herkömmlichen, akademisch geprägten Kunst zu suchen.

Seine präraffaelitischen Werke und grafischen Arbeiten ließen ihn zu einem der renomiertesten Vertreter des Jugendstils werden. Die Gruppe in Worpswede wurde in ganz Deutschland bekannt und mit vielen Auszeichnungen geehrt. Für den späteren Insel Verlag übernahm er die Illustrationen von Zeitschriften und Bücher und lebte in einer eigenen Welt, ohne wirklichen Bezug zur damaligen Realität im Deutschen Kaiserreich.

Er erwarb ein Bauernhaus, das er als Architekt und Bauherr zu einem Gesamtkunstwerk gestaltete und passte selbst die Gebrauchsgegenstände in der Küche, die Kleidung und den Schmuck seiner 1901 geheirateten Frau Martha, seiner Traumwelt an.
Das Anwesen, das unter dem Namen Barkenhoff in Künstlerkreisen wohlbekannt war, wurde zum Treffpunkt für Maler, Bildhauer, Dichter und Schriftsteller. Zu dieser großen Familie gehörten auch Rainer Maria Rilke, dessen Frau, die Bildhauerin Clara Westhoff und das Ehepaar Modersohn-Becker.

Vogeler gestaltete 1904/05 die Güldenkammer im Bremer Rathaus neu und war als Grafiker, Architekt, Designer und Maler sehr erfolgreich. In dieser Gemeinschaft und seiner Phantasiewelt mit ihren ausgelassenen Festen merkte er doch, dass ihm der Sinn des Lebens fehlte.
Mit der harten Realität der Arbeiterklasse konfrontiert und durch die Lektüre des russischen Schriftstellers Maxim Gorkis, änderte sich seine Weltanschauung radikal. Als Stadtplaner setzte er sich für den sozialen Wohnungsbau ein und mit seinem Bruder produzierte er preiswerte Serienmöbel in der eigenen Tischlerei.

1910 wurden seine innenarchitektonischen Werke auf der Brüsseler Weltausstellung ausgezeichnet, seine Malerei aber geriet in den Hintergrund. 1914, zu Beginn des ersten Weltkrieges, lernte er als Freiwilliger die Gräuel an der Front kennen und wurde durch diese schrecklichen Erfahrungen zum überzeugten Pazifisten.
Sein auf urchristlichen Werten basierender Sozialismus war radikal, besitzlos und friedliebend und diese Einstellung führte zu Verhaftungen und Einweisungen in die Irrenanstalt. Der Barkenhoff wurde 1919 zur Kommune und Arbeiterschule und Vogeler betätigte sich sowohl als Pädagoge und Schriftsteller, immer mehr der Arbeiterklasse zugewandt.

Nach einem Aufenthalt 1923 in Moskau führte sein Malstil vom Expressionismus zu seinen kubistischen und futuristischen Komplexbilder. Der Barkenhoff, inzwischen ein Kinderheim mußte 1932 wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen werden, seine Ehe ging in die Brüche und nach dem die Nationalsozialisten in Deutschland die Oberhand hatten, konnte er nach erneuten Reisen in die Sowjetunion nicht mehr zurück, da sein Name auf der Todesliste der SS stand.
In Moskau engagierte er sich sowohl politisch als auch kulturell, passte seine künstlerische Ausdrucksform dem Sozialistischen Realismus an, aber seine Hoffnung im Kommunismus die Chance auf eine besseren Welt zu finden erfüllte sich nicht. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941, wurde er von den Russen nach Kasachstan evakuiert. Verlassen und unterernährt starb der feinsinnige Revolutionär ein Jahr später am 14. Juni 1942.

Kunstdrucke auf Leinwand von Heinrich Vogeler

... weiterlesen
Jugendstil Kunst Heinrich-Vogeler Gemälde Deutsche Maler